Wertschätzung für Leistungen der Schützen
Schützenverein Hochhausen 1926 e.V. feierte 90-jähriges Bestehen und erinnerte an die Standeinweihung vor 25 Jahren - Ehrungen
Hochhausen. Bei der Führung durch die Anlage des K.K.Schützenvereins Hochhausen 1926 e.V. anlässlich des Jubiläums seines 90. Gründungstages verwies Joachim Gottmann stolz auf die beachtlichen Leistungen verweisen, welche die Mitglieder in über 25.000 ehrenamtlich erbrachten Arbeitsstunden abgeleistet hatten, um ihrem Hobby nachgehen zu können. Die ausgedehnten Schießstände, die sich hinter dem vor 25 Jahren errichteten Klubhaus an den Hang ducken, lassen Schießen mit mehreren Kalibern und Waffen zu und sind für Wettkämpfe zugelassen.
Nachdem die Böllerschützen mit weit durch das Tal hallenden Schüssen die Jubiläumsveranstaltung eröffnet hatten, begrüßte Oberschützenmeister Bernhard Heck im voll besetzten Gastraum die Besucher und der Chor „A Crapella“ begleitete das Totengedenken, ehe er musikalisch mit „Griechischer Wein“, „Ich bin blau“ und „Ich war noch niemals in New York“ gratulierte.
Bernhard Heck blendete zurück ins Jahr 1926, als eine Gruppe von Männern des ehemaligen Kyffhäuser Bundes um den Oberpostschaffner Phillip Bräuchle sich entschloss, in Hochhausen einen Schützenverein zu gründen. In den Folgejahren expandierte der Verein, errichtete zwei Schützenhäuser und musste seine Tätigkeiten erst nach dem Zweiten Weltkrieg beenden und die Anlagen einreißen. Erst 1959 gelang es 27 Personen, den Schützenverein wieder zu beleben und 1964 ein neues Schießgelände zu erschließen, auf dem ein neues Gebäude errichtet wurde. Da alle Arbeiten in Eigenleistung erfolgten, sparte man zwar viel Geld, musste aber in Kauf nehmen, das neue, moderne Schützenhaus erst 1966 bezogen werden konnte.
In der Folgezeit steigerte sich die Zahl der Mitglieder, die aktuell bei 192 liegt. Einzelschützen un Mannschaften nehmen mit Luftgewehren, Kleinkaliberwaffen, Vorderladern und Karabinern am Schießbetrieb teil und errangen auch nationale und internationale Erfolge. Hinzu kamen Erneuerungen auf dem Vereinsgelände, wobei ab 2011 die Schießstände schallschutztechnisch den neuen Emissionsverordnungen angepasst wurden. Dieses Thema betreffend führte Heck Klage über die damalige Berichterstattung, in der unter dem Titel „Kriegslärm statt Landidylle“ ein sehr tendenziöser Bericht in der SWR-Landesschau verbreitet worden sei, welcher die Sportler schwer diffamiert habe. Heck wehrte sich vehement gegen Berichte, in denen die organisierten Schützen mit schießwütigen potentiellen Amokschützen gleichgestellt würden.
Ein echtes Hemmnis zu erfolgreicher Jugendarbeit bildeten auch die den Sport immer weiter einschränkenden Auflagen des Waffenrechts. Dies hemme einen Sport, der immerhin von der Kultusministerkonferenz als „offizielles immaterielles Kulturgut Anerkennung “ besitze.
Bürgermeister Michael Salomo überbrachte die Grüße des Gemeinderats, der Gemeindeverwaltung und der Gemeinde Haßmersheim und brachte zum Ausdruck, wie sehr er die traditionsbewusste Pflege durch den KKS Hochhausen zu schätzen wisse. Er gratulierte dem Verein zu seinen derzeit drei amtierenden Weltmeistern und lobte die Verbundenheit mit den anderen örtlichen Vereinen, ehe er allen Mitgliedern für ihre Tätigkeit dankte und ihnen das Beste für die Zukunft wünschte.
Landessportleiter Jürgen Dörtzbach schloss sich diesen Wünschen an und überreichte den Ehrenteller des Badischen Sportschützenverbandes, bevor Kreissportleiter Ulrich Fischer dem Verein zu seiner engagierten Mitgliederschaft gratulierte.
Nach einer Pause stellte MdB und Sportkreisvorsitzende Dr. Dorothee Schlegel, die selbst aktive Sportschützin ist, die Wichtigkeit der in Sportschützenvereinen geleisteten Arbeit dar. Hier würden Menschen zu Verantwortlichkeit und Gemeinschaftssinn erzogen und machten darüber hinaus noch wichtige Erfahrungen wie Konzentrationsfähigkeit und die Beherrschung ihres Körpers.
Anschließend wurden verdiente Vereinsmitglieder für ihre Verdienste und ihre langjährige Verbundenheit zum Verein geehrt. Hierbei erhielten Horst Görlitzer, Edgar Hofmann und Bernd Kühnle die Verdienstnadel in Bronze und Joachim Gottmann und Jutta Görlitzer wurden mit der Verdienstnadel in Silber ausgezeichnet.
Als Landesehrungen erhielten Werner Schönborn, Thorsten Dell und Tobias Hausner den „Kleinen Greif in Silber“, während Willi Schwager und Gudrun Mielke mit dem „Kleinen Greif in Gold“, Erhard Gurt mit dem „Großen Greif in Bronze“ und Bernhard Heck mit dem „Großen Greif in Silber“ geehrt wurden, bevor die Jubiläumsfeier mit einem gemeinsamen Essen und anschließendem Barbetrieb ausklang.
Im Rahmen der Jubiläumsfeier des Schützenvereins Hochhausen überreichten Oberschützenmeister Bernhard Heck (5.v.l.) und Landessportleiter Jürgen Dörtzbach (l.) zahlreichen Vereinsmitgliedern Urkunden und Ehrennadeln für ihre engagierte Mitarbeit.
Verfasser: Bernd Kühnle / Rhein-Neckar-Zeitung Di. 25.10.2016